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Wir haben die Aufgabe und die Arbeit vor uns, zu heilen. Von Mikro – und Makroaggressionen aus Kindertagen. Vom Unverständnis unserer Familienmitglieder und Freund*innen. Vom Gefühl hilflos und allein zu sein. Von all den Malen, in denen unsere Leben, Empfindungen, Meinungen und Bedürfnisse nicht gezählt haben.
Ich bin an einem Punkt, wo ich die Nase voll davon habe, mich in meinem Freund*innen – und Familienkreis erklären zu müssen. Meine Existenz rechtfertigen zu müssen und dafür zu kämpfen, dass meine Empfindungen überhaupt erst validiert werden.
Ich bin müde davon, mich nahestehenden, angeblich vertrauensvollen Personen anzuvertrauen, nur um genauso hinterfragt, gequält und gegaslighted zu werden wie von der Weißen Dominanzgesellschaft.
Ich bin es leid, von ihnen zu hören, dass ich mir das Fehlverhalten rassistischer Freund*innen und Familienmitglieder nicht so zu Herzen nehmen soll.
Ich habe keine Lust mehr, von ihnen Erklärungen und Begründungen zu hören, wie schwer es doch für sie ist, mit Rassismus umzugehen und sie über ihre Weißen Privilegien jammern zu hören.
Ich habe es satt, Wunden zu lecken, die von Weißen Menschen stammen, die denken, sie hätten ein Rassismusexklusivrecht, weil sie sich als meine Familie und Freund*innen verstehen.
Ich will mich um mich und mein eigenes Healing und meinen Umgang mit Rassismus kümmern können, ohne von ihnen dafür terrorisiert zu werden.
Ich habe es verdient, zu heilen. Ich habe es verdient, sichtbar zu sein und meine Krone zu tragen. Ich habe es verdient, ein rassismusfreies Leben im Freund*innen – und Familienkreis zu genießen. Wer mir dieses Leben nicht zugesteht, wer mich dabei nicht unterstützt, wer mich gaslighted, wer mich schlichtweg davon abhält zu heilen und von mir verlangt, immer Verständnis für rassistisches Verhalten und White Fragility aufzubringen und diese/s zu entschuldigen, zählt für mich nicht zu den Personen, die mir nahestehen, sondern zum Rest einer Weißen Dominanzgesellschaft, für die mein Leben und die Facetten darin unsichtbar sind.
Ich kann nicht heilen, wenn ich mich mit Menschen umgebe, die mich kleinhalten und mir immer wieder neue Wunden zufügen.
Ich kann nicht in meinem Schwarzsein aufgehen, wenn ich mich mit Menschen umgehe, die es immer wieder weißradieren.
Ich kann mich aber auf die Menschen konzentrieren, die mich empowern, verstehen und meine Empfindungen zu Rassismus nicht absprechen. Ich bin dabei zu lernen, keine Abstriche zu machen, mich nicht mit weniger Support zufrieden zu geben und rassistische Verhaltensweisen derer, die mir wichtig sind, zu kritisieren. Self empowerment. Ich lerne, ein Bewusstsein für mich als Schwarze und meine Bedürfnisse zu bekommen.
Periodt.